A Coruña

Mich beeindruckten der älteste immer noch in Betrieb stehende Leuchtturm der Welt, die längste Meerespromenade von Europa mit ihren gusseisernen roten Strassenlaternen, das Rathaus und die Altstadt. Leider fährt zurzeit das alte Tram entlang der Küste wegen Renovationsarbeiten nicht; sonst hätte ich es wahrscheinlich ebenfalls aufgezählt. A Coruña ist neben Ferrol auch Anfangsort des englischen Pilgerweges nach Santiago de Compostela, der vor allem während dem hundertjährigen Krieg mit Frankreich im 14. und 15. Jahrhundert benützt wurde.

Malpica de Bergantiños

Das Fischerdorf Malpica mit seinen Tavernen liegt zwischen dem Hafen und dem vielbesuchten Strand „Praia de Area Maior“. Hier beginnt der Wanderweg entlang der „Costa da Morte“. Unweit davon liegt an einem Hügel die Wallfahrtskapelle San Hadrian mit einem schönen Ausblick auf Malpica und auf die Sisargas-Inseln.

Corme

Corme ist ein reizvoller kleiner Fischerort mit kleinen Stränden. In der Nähe liegen das Kap Roncudo mit dem Leuchtturm und im Tal von Gondomil der Pedra da Serpe, wo bei der Bekämpfung der Schlangenplage mit Hilfe von San Hadrian eine der Schlangen zu Stein wurde.

Laxe

Laxe mit der Kirche Santa María da Atalaia hat einen schönen langen Strand mit Dünen und einen Fischerhafen. Über dem Ort thront die Kapelle Santa Rosa mit herrlichem Ausblick und in der Nähe liegt Punta de Laxe o de Ínsua mit dem schmucklosen Leuchtturm. Daneben steht das bewegende Denkmal „Warten auf das Boot, das nie mehr zurück kommen wird“.

Camariñas

Schönes Fischerdorf und Zentrum der Spitzenklöpplerei. Der Leuchtturm am Cabo Vilan war der erste in Spanien mit elektrischem Licht und in der Nähe befindet sich der Friedhof der 175 ertrunkenen Seefahrer des 1890 gesunkenen englischen Schulschiffes „The Serpent“.

Muxía

Auf der gegenüberliegenden Seite der Meeresbucht liegt der Wallfahrts- und Pilgerort Muxía mit dem Heiligtum „Nuestra Señora de la Barca“. Im Jahre 2002 war der hübsche Ort Zentrum einer Katastrophe, als der mit 77‘000 Tonnen Schweröl beladene Tanker „Prestige“ 250 km vor der Küste auseinanderbrach und über 300 km der Küste verschmutzt wurden. Oberhalb der Kirche steht heute das Denkmal „A Ferida“ als Ehrerweisung für die vielen Freiwilligen, die geholfen haben, die Küste wieder zu reinigen.

Lires

Das kleine Dorf liegt in der Mitte zwischen Muxía und Finisterre. Es hat eine grosse Forellenzuchtanlage, ein wichtiger Betrieb der Region. Ebenfalls in der Nähe liegt der westlichste Punkt vom Festlandspanien: das Kap Tourinán.

Finisterre

In Finisterre erlebte ich auf eindrückliche Weise, wie sich nach herrlichem Sonnenschein innert zwei Stunden der gefürchtete dichte Seenebel bildete und die Sicht auf wenige Meter sank. Der Fischerort und das Kap am „Ende der Welt“ mit dem Leuchtturm werden von vielen Pilgernden von Santiago de Compostela aus sowie von Touristen besucht. Wenn der Netzemacher und Dichter Alexandre Nerium im Fischereimuseum im Castelo de San Carlos anzutreffen ist, erklärt er einem gerne die Geschichte der galizischen Fischerei. Weiter laden die beiden Strände zum Baden oder zum Ausruhen ein.

Corcubión und Cee

Die Küste im Nordwesten von Galizien wird von zahlreichen Fjorden geprägt, die hier Rías genannt werden. Die beiden Orte Corcubión und Cee liegen an einer solchen malerischen Meeresbucht mit kleinen Stränden und schönen Promenaden. Aber auch alte Paläste wie der Pazo dos Condes und der Pazo do Cotón sowie die Kirchen San Marcos und Santa María prägen die beiden Stadtbilder. In der Nähe etwas weiter südlich in Ezaro befindet sich die spektakuläre Mündung des Rio Xallas, der als einziger europäischer Fluss als Wasserfall von 40 m Höhe direkt ins Meer fällt.

Carnota

Hórreos sind freistehende Speicher für Feldfrüchte aus Holz oder Stein, welche auf steinernen Pfeilern ruhen. Schlitze dienen der guten Durchlüftung, damit die Vorräte nicht verrotten, sind aber so klein, dass das Eindringen von Schädlingen verhindert wird. Die Steinplatten auf den Pfeilern bilden dagegen einen Überhang und schützen vor am Boden lebenden Tieren. Verzierungen auf den Dächern halten böse Geister fern. Heute sind Hórreos kaum noch im Gebrauch, werden aber oft als Kulturgut erhalten. Die grössten Speicher von Spanien mit etwa 35 m Länge stehen in Carnota und im Nachbardorf Lira und stammen aus dem 18. Jh. Carnota liegt zudem am längsten Strand von Galizien. Dieser ist etwa 7 km lang und bei Ebbe über 500 m breit. Er ist von Dünen und Sümpfen gesäumt, welche ein Eldorado für viele Vögel bilden.

Muros

Muros hat eine denkmalgeschützte Altstadt mit herrschaftlichen Gehöften und liegt an der grossen Bucht Ria de Muros e Noia. Sehenswert in der Kirche San Pedro aus dem 14. Jh. ist das Weihwassergefäss mit einer Schlange drin (aus Stein). Im Nachbardorf Louro bietet das Kloster der Padres Franciscanos auch Übernachtungen an und am Meer liegen die beiden Strände Praia San Francisco und Praia Ancoradoiro.

Noia

Noia wurde von Noah gegründet, nachdem seine Arche hier gelandet war und die Taube mit dem Olivenbaumzweig zurück kam. Die Arche ziert heute das Stadtwappen. Bedeutsam sind die Wehrkirche San Martiño mit schönem Portal und die Kirche Santa María mit einem der ältesten Friedhöfe Europas und wo noch einige Grabsteine mit Zunftzeichen zu finden sind. Die Erde wurde sogar vom Heiligen Land hergebracht! Lange galten Noia und Padron als die Häfen von Santiago und deshalb wurde Noia auch „Klein-Compostela“ genannt. Die Meeresbucht, so wird gesagt, ist die schönste von Galizien.

Castro de Baroña

Die Keltensiedlung von Baroña ist eines der besterhaltenen Castros der iberischen Halbinsel und die, auf einer Halbinsel im Meer am schönsten gelegene Siedlung. Sie entstand im 1. Jh.v.Chr. und funktionierte vermutlich autark. Der keltische Clan von Baroña stammt von hier. In Galizien befinden sich noch weitere solche Castros, zum Teil ältere aus der vorkeltischen Zeit. Auch der Name von Fidel Castro, dessen Vorfahren Galizier waren, hat damit zu tun. Auf dem weiteren Weg nach Ribeira kommt man am Park von Corrubedo mit Lagunen und der 1 km langen und 15 m hohen Wanderdüne vorbei.

Santa Uxia de Ribeira

Ribeira (spanisch Riveira) ist eine Fischerstadt mit einem Thunfischhafen und einer Vielzahl von Stränden. Auf der gegenüberliegenden Seite der grössten Meeresbucht Spaniens liegen die Insel Arousa und die Halbinsel O Grove sowie der Nationalpark „Islas Atlánticas de Galicia“ mit den Inseln Cíes, Ons, Sálvora und Cortegada. Durch diese Bucht führt der Seepilgerweg nach Padron und weiter auf dem Land nach Santiago de Compostela. Dieser Weg ist heute eine beliebte Jakobswegvariante, weil er die Versetzung der Leiche des Apostels Jakobus nachbildet.