Dienstag 1. September 2015 Winterthur-Seen – Colunga (Reisetag) 05:44-17:00 und
Mittwoch 2. September 2015 Colunga – Villaviciosa 17km 07:45-13:45

Mit einer Verspätung von 20 Minuten in Zürich "as usual" fliege ich mit Iberia Richtung Spanien und nach einem Café Cortado in Madrid weiter nach Asturien. Der Anflug vom Meer her bietet mir eine wunderbare Sicht auf Cudillero und San Esteban de Pravia; beides Küstenorte, die ich in den nächsten Tagen anlaufen werde. Bis zur Busabfahrt nach Gijón esse ich eine Paella im Flughafenrestaurant und vor der Weiterfahrt nach Colunga reicht es für einen Kaffee mit einem feinen Gipfel in Gijon. Nach dem Hotelbezug am Abend spaziere ich zum Strand „Playa de la Griega“ und zu den versteinerten Sauropoden-Fussabdrücken (Dinosaurier). Mit 1.30 Metern Durchmesser sind diese die grössten der Welt und über 150 Millionen Jahre alt!  Durch hügelige Landschaft mit vielen Apfelbäumen führt heute am ersten Wandertag der Weg an kleinen Dörfern mit alten Kirchen vorbei. In Priesca steht die Kirche San Salvador aus dem Jahre 921! Kleine Asphaltstrassen am Anfang und am Schluss der Etappe wechselten ab mit Naturwegen durch malerische Tälchen. Unübersehbar steht am Ortseingang von Villaviciosa die Mosterei, die den herrlichen Apfelmost "El Gaitero" nach der Champagnermethode herstellt. Die frühe Ankunft am Zielort erlaubt es mir, ein "Menü del Dia" zu geniessen und anschliessend das Städtchen zu erkunden.

Donnerstag 3. September 2015 Villaviciosa – Deva 22km 08:00-16:15

Zum Städtchen hinaus geht es entlang eines kleinen Flusses durch einen kleinen Park und vorbei an der romanischen Kirche San Juan de Amandi aus dem 13.Jh. zum nächsten Ort, wo sich die Wege Richtung Oviedo und Gijón gabeln. Die Landschaft ist schwach besiedelt und ist überraschend hügelig mit entsprechenden Anstiegen. Nach dem Letzten öffnet sich der Blick auf mein Tagesziel und auf Gijón mit dem Kantabrischen Meer.

Freitag 4. September 2015 Deva – Gijón (Stadtteil Quatrocaminos) 11km 07:30-12:15

Durch kleine Ortschaften mit vielen Einfamilienhäusern führt der Weg am grössten Gebäude Spaniens, der unübersehbaren Universität vorbei zum Stadtrand. Dort verlasse ich den markierten Weg und laufe zum grossen Sportstadion und zum Fluss Rio Piles und auf dem Fuss- und Radweg direkt zum anderthalb Kilometer langen Stadtstrand Playa de San Lorenzo. An dessen Ende befindet sich die Kirche San Pedro und von dort gehe ich weiter zur nahen Plaza Mayor und zur Statue des Don Pelayo. Er war der war der Gründer des asturischen Reichs, des ersten christlichen Staates auf der Iberischen Halbinsel nach der muslimischen Eroberung. Von dort am Ufer des Sporthafens und der Promenade entlang gelange ich zur Playa de Poniente und zur Strasse Mariano Pola, wo später von links der markierte Weg wieder einmündet. Die Fortsetzung ist die von Läden und Restaurants gesäumte Avenida de Galicia, wo ich eine bequeme Hospederia finde. Morgen wird es von dort auf der Avenida de la Argentina weiter gehen.

Samstag 5. September 2015 Gijón (Stadtteil Quatrocaminos) – Avilés 22km 08:30-16:15

Auf der zunehmend ruhiger werdenden Avenida de la Argentina geht es zur Stadt hinaus und anschliessend für eine halbe Stunde durch ein Gebiet mit Wiesen und riesigen Industrieanlagen. Bald wird es ländlich und über einen waldigen Hügelrücken führt der Weg in ein weites, schönes grünes Tal bis nach Tabasa. Nochmals geht es für dreiviertel Stunden bis Tarasona durch ein Industriegebiet mit einem grossen Stahlwerk von Arcelor-Mittal. Die weitere Strecke ist geprägt von zunehmend städtischem Charakter und bald wird Aviles mit seiner hübschen Altstadt und dem modernen Centro Niemeyer erreicht. Auf dem weiten Platz dieses Zentrums genoss ich am Abend ein Pincho und ein köstliches Bier.

Sonntag 6. September 2015 Avilés + Salinas (Besichtigungstag)

Den Vormittag widmete ich den alten schönen Gassen Rivero, Ferreira und Galiana sowie den alten Palästen Camposagrado und Valdecarzana. Dabei kam ich auch zu den Kirchen San Nicolás de Bari, zur alten Kirche im früheren Fischerviertel Sabugo und zur Kirche Padres Franciscanos, wo die sterblichen Überreste aufbewahrt werden vom Gründer von „San Augustin de la Florida“ der ersten Stadt in den USA. Am Mittag nach einer kurzen Fahrt mit der Schmalspurbahn FEVE nach Salinas spazierte ich zu der Kirche San Martin de Laspra mit einem für Asturien ganz speziellen Turm und von wo sich ein schöner Ausblick auf den Ort Piedras Blancas bietet. Am Nachmittag schlenderte ich zur Küste und dem langen Sandstrand mit der Promenade von Salinas entlang, bevor ich wieder nach Avilés zurück fuhr.

Montag 7. September 2015 Avilés – San Esteban de Pravia 23km 08:00-16:30

Da ich gestern schon Salinas und die Kirche San Martin de Laspra besuchte, lief ich heute direkt von Avilés quer über Gaxin und Llordal nach Piedras Blancas und von da wieder weiter auf dem markierten Weg über die Hügel nach Santiago del Monte in der Nähe des Flughafens Asturien. Nach einem Wald öffnete sich der Blick auf die Bucht des Rio Nalón. Doch bevor es über die 350 Meter lange Brücke geht, führt der Weg am Burgturm von Castillo vorbei nach Soto del Barco, wo sich eine willkommene Gelegenheit für einen Kaffeehalt bot. Am Zielort in San Esteban de Pravia zeugen dann gut erhaltene Hafenkräne, frühere Eisenbahntrassen und Kohleverladestationen von einer Vergangenheit als reger und bedeutender Kohleumschlagplatz und Hafen mit Verbindungen zum Beispiel nach Lissabon, Kairo und New Orleans!

Dienstag 8. September 2015 San Esteban de Pravia – Cudillero 11km 08:00-13:15

Der Weg entlang der Küste war heute so schön, dass ich entschied, nur bis zum "hübschesten Hafenort Asturiens" zu gehen. Zufälligerweise war der heutige Tag in diesem Ort ein Festtag und natürlich tanzte hier der Bär. Unterwegs aber boten zahlreiche Aussichtspunkte herrliche Ausblicke auf die Klippen, kleine einsame Strände und auf das "Mar Cantabrico" und entsprechend oft liess ich mich zu kleinen Pausen verleiten. Bei Spaziergängen am Hafen und in den Gassen und bei einer Siesta bei einem Sidra Natural, einer Apfelmostspezialität von Asturien, verfloss der Nachmittag im nu.

Mittwoch 9. September 2015 Cudillero – Novellana 19km 08:00-15:30

Am Hafen vorbei schlängelt sich die Strasse bald wieder bergauf nach Las Dueñas und wieder hinunter nach La Magdalena in der Nähe eines schönen Strandes. Kleine Pfade oder schmale Strassen führen aber bald wieder hinauf und unter einem imposanten Autobahnviadukt und einer Nationalstrassenbrücke hindurch. Klein erscheint im Gegensatz dazu der Eisenbahnviadukt weiter hinten. Die nächsten beiden Orte Mumayor und das wieder weiter unten liegende Soto de Luiña erscheinen mir recht hübsch. Auffallend in dieser Gegend ist die Vorliebe für rote Häuser mit hellen Fensterumrundungen. Beim Ausklang des Nachmittags entscheide ich mich spontan für eine Übernachtung in einem einfachen Hotel im Ort Novellana, der schon Auszeichnungen des Prinzen als das schönste Dorf Asturiens erhielt.