Mittwoch 17. Juni 2015 Bautzen – Bischofswerda 25.2km 08:30-17:00

Langsam verlasse ich Bautzen unter schattigen Bäumen im Tal entlang der noch jungen Spree. Bald öffnet sich die Landschaft und weite Felder und kleine Dörfer prägen das Bild. Das Getreide reift bereits; grün, hellgrün und hellgelb wechseln sich ab und bunte Blumen am Rand vollenden das Bild. Im Wald singen die Vögel; was will man da noch mehr! Doch: eine Gaststätte, die nicht Ruhetag hätte oder den Betrieb noch nicht eingestellt hätte, das wäre das Tüpfchen auf dem i. Im Laufe des Nachmittags erreiche ich die Doppelstadt Demitz-Thumitz, wo die Zeichen des Granitbergbaus und der Steinmetztradition unübersehbar sind. Später kurz vor meinem Ziel sind auf einer Waldbühne die jungen Schauspieler am Proben für das Freilichttheater „Old Shatterhand“. Es sind Deutschlands kleinste Karl-May-Spiele mit den jüngsten Darstellern und werden jedes Jahr seit 1993 veranstaltet.

Donnerstag 18. Juni Bischofswerda – Ullersdorf 26.3km 08:15-17:00

Ein leichter Regen ist nach dem Frühstück vorbei und ich kann mich frohen Mutes auf den Weg machen. Von der linken Seite grüssen die Ausläufer des Lausitzer Berglandes. Überall in Sachsen trifft man auf Gedenktafeln an frühere Kriege und heute treffe ich auf den Napoleon Gedenkstein. Napoleon soll hier dreimal vorbei gekommen sein und blickte von da auf die niederbrennende Stadt. Ebenso häufig trifft man auf Schlösser, manche schön gepflegt und manchmal solche, die auf eine sanfte Renovation warten. Offene Felder wechseln ab mit einem grossen Forstwald, wo einladende Holzbänke für zu viele Pausen einladen. Trotzdem erreiche ich mein Tagesziel gerade rechtzeitig vor einem starken Regen.

Freitag 19. Juni 2015 Ullersdorf – Dresden 15.5km 08:15-13:15

Heute durchwandere ich die grosse Dresdner Heide, ein ausgedehntes Waldgebiet mit Heidelbeersträuchern aber reife Beeren sehe ich leider noch keine. Nach einigen Häuserzeilen ist bald das Elbufer erreicht und die dritte Brücke, die Augustusbrücke führt mich direkt ins Zentrum. Die vielen Sehenswürdigkeiten laden zu einigen Tagen Pause ein. Bei einem Spaziergang entdecke ich bereits den Zwinger, die Semperoper und einige weitere imposante Gebäude sowie die Brühlschen Terrassen.

Samstag 20. Juni 2015 Dresden und Radebeul (Besichtigunstag)

Zuerst zieht es mich zu der Jakobsgasse, ein Pilgerzeitzeichen und anschliessend zur Kreuz- und zur Frauenkirche. Wegen den Museumsöffnungszeiten und dem Wetterbericht entscheide ich mich, nach Radebeul zu fahren und das Karl May Museum zu besuchen. Zurück am Bahnhof steht der Dampfzug der Lössnitzgrundbahn bereit und verführt mich zu einer Ausfahrt nach Moritzburg und zurück. Für die Heimfahrt nach Dresden wähle ich die gemütliche Tramlinie 4.

Sonntag 21. Juni 2015 Kurort Rathen und Stadt Wehlen (Besichtigunstag)

Schon lange einmal reizte mich die Sächsische Schweiz mit der Bastei und jetzt war die Gelegenheit gegeben für einen Besuch. Nach einer kurzen Bahnfahrt mit der S1 erreichte ich den Kurort Rathen und mit der umweltfreundlichen Gierseilfähre wechselte ich ans andere Elbufer. Steil führte der Bergweg in die Höhe zur ehemaligen Hochburg Neurathen und zur fotogenen Basteibrücke. Oft bieten sich eindrückliche Aussichten an auf die verschiedenen Sandsteinfelsen, die durch das darin enthaltene Eisen mit einer dunklen, schützenden Patina überzogen sind. Für den Rückweg wählte ich die Variante nach der Stadt Wehlen, die aber auf mich eher den Eindruck eines Feriendorfes machte. Zurück in Dresden durfte ich mich als Tagesabschluss an einem Konzert des Dresdner Nachwuchsorchesters des Heinrich-Schütz-Konservatoriums in der Kreuzkirche erfreuen. Stücke aus der West Side Story und anderen Broadway-Musicals, aus der herausfordernden 9. Symphonie Dvoraks und das spezielle "In C" von Terry Reley vollendeten den Abend in gelungener Weise.

Montag 22. Juni 2015 Dresden (Besichtigunstag)

Zuerst interessierte ich mich für Technisches: das blaue Wunder ist eine imposante Stahlbrücke über die Elbe zwischen den Stadtteilen Blasewitz und Loschwitz. Von dort führt die älteste Bergschwebebahn der Welt nach Oberloschwitz und eine der ältesten Standseilbahnen hinauf nach dem Ort Weisser Hirsch. Beides sind gehobene Wohnlagen und der Weisser Hirsch erlangte früher auch sehr grosse Bekanntheit für seine Sanatorien mit ganzheitlichen Heilmethoden. Am Nachmittag fuhr ich wieder ins Zentrum zur Kathedrale und verweilte anschliessend noch etwas im grossen Garten und zuletzt in der inneren Neustadt.